FMH Geschäftsbericht
Geschäftsbericht 2018

07

Berichte

Generalsekretariat

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Das Generalsekretariat – operative Basis der FMH

Dr. iur. Ursina Pally Hofmann

Generalsekretärin der FMH

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Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg

Esther Kraft

Leiterin Abteilung Daten, Demographie und Qualität

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Neue Tarifstrukturen aktiv mitgestalten

Beatrix Meyer

Leiterin Abteilung Stationäre Versorgung und Tarife

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Tarifpartnerschaft bringt sachgerechte Lösungen

Patrick Müller

Leiter Abteilung Ambulante Versorgung und Tarife

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Digitaler Umbruch

Dr. Reinhold Sojer

Leiter Abteilung Digitalisierung / eHealth

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Public Health – konzertierte Koordination

Barbara Weil

Leiterin Abteilung Public Health

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Der Rechtsdienst – juristisches Backup der FMH

Dr. iur. Ursina Pally Hofmann

Leiterin Abteilung Rechtsdienst

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Die Anliegen der Ärzteschaft brauchen mehr denn je eine starke Stimme

Charlotte Schweizer

Leiterin Abteilung Kommunikation

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Die Abteilung ICT verbucht ein bewegtes Jahr 2018

Dominik Kreuter

Leiter Abteilung ICT

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Im Dienst unserer Mitglieder

Claudia Blackburn

Leiterin Dienststelle Dienstleistungen und Mitgliedschaft

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07

Berichte Generalsekretariat

7.01 Das Generalsekretariat – operative Basis der FMH

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Dr. iur. Ursina Pally Hofmann

Generalsekretärin der FMH

Nach sieben Jahren bei der FMH hat sich meine Vorgängerin Anne-Geneviève Bütikofer entschieden, eine neue berufliche Herausforderung als Direktorin des Verbands «H+ Die Spitäler der Schweiz» anzunehmen. Für ihr grosses Engagement und die geleistete Arbeit für die FMH gebührt ihr unser herzlicher Dank.

Auch im Jahr 2018 konnte ein ausgeglichenes Budget erreicht werden. Die von der Ärztekammer beschlossenen Budgetstabilisierungsmassnahmen sind nun zu 84 Prozent umgesetzt und zeigen Wirkung.

Das Jahr 2018 zeichnete sich durch eine etwas höhere Personalfluktuation im GS aus, welche Ausfluss diverser Gründe war, wie beispielsweise einiger Pensionierungen oder der Wunsch langjähriger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach neuen Herausforderungen. Das heutige Team aus erfahrenen und neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat sich konsolidiert und bereits während des Berichtsjahres durchgehend gut und motiviert zusammengearbeitet.

Das Sanierungsprojekt der FMH-Liegenschaft kommt stetig voran. Die zukünftigen Anforderungen an die Liegenschaft sind definiert, so dass im Jahr 2019 die Baueingabe angestrebt wird.

Ebenso hat das Projekt I-Governance im Berichtsjahr erfreulicherweise grosse Fortschritte gemacht. Das Generalsekretariat ist auf gutem Weg, bald ein modernes Records-Management-System einzuführen, welches die Prozesse vereinfachen und eine effizientere Arbeitsweise erlauben wird.

Die Datensynchronisation und der Datenaustausch zwischen der FMH und ihren angeschlossenen Ärztegesellschaften soll automatisiert und dadurch vereinfacht werden. Ein diesbezügliches Projekt ist initiiert und wird uns in den nächsten Jahren begleiten. Weiter soll dadurch nicht zuletzt auch für die Mitglieder die Anwenderfreundlichkeit bei der Bearbeitung ihrer Daten verbessert werden.

Abgesehen davon haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Generalsekretariats im Jahr 2018 die operative Basis dafür geschaffen, dass die FMH ihre Aufgaben gesetzes- und statutenkonform wahrnehmen konnte.  

7.02 Zusammenkommen ist ein Beginn, zusammenbleiben ist ein Fortschritt, zusammenarbeiten ist ein Erfolg

Esther Kraft

Leiterin Abteilung Daten, Demographie und Qualität

Das Jahr 2018 war für die Abteilung DDQ geprägt von partnerschaftlichen Erfolgen und Projekten. Dass eine kontinuierliche und auf gegenseitigem Vertrauen basierte Zusammenarbeit zum Erfolg führt, zeigen folgende erreichte Meilensteine.

Am 1. Februar 2018 lud die SAQM zusammen mit der Dialoggruppe Versorgungsforschung und dem ISPM Bern zur Veranstaltung «Gesundheitsbezogene Register – Wo steht die Schweiz?» ein. 100 Teilnehmende diskutierten mit den hochkarätigen Referentinnen und Referenten zu diesem spannenden und hochaktuellen Thema. Ende April fand das erste SAQM-Symposium in Bern statt, an welchem die SAQM praxiserprobte Qualitätsprojekte des Schweizer Gesundheitswesens mit ihrem neuen Qualitätspreis «Innovation Qualité» auszeichnete. Die Gewinner präsentierten dem interessierten Publikum ihre Projekte aus den Bereichen Patientenversorgung, Patientensicherheit, Engagement gegen Überversorgung und Onkologie.

Ebenfalls im April veröffentliche die SAQM zusammen mit 10 ärztlichen und 10 nichtärztlichen Berufsorganisationen den sektorenübergreifenden und interprofessionellen Behandlungspfad Kolorektalkarzinom. Dieser Meilenstein nahm die SAQM zum Anlass, den zweiten Projektschritt in Angriff zu nehmen und publizierte Ende 2018 zusammen mit dem Dialog Ethik Qualitätskriterien für Patienteninformationsmaterialien.

Die interprofessionelle und sektorenübergreifende Ausrichtung der SAQM ermöglichte es – in Zusammenarbeit mit dem Dialog Qualität – der SAQM und einer Interessengemeinschaft ein Fortbildungs- bzw. Weiterbildungsangebot CAS «Qualität in der Medizin für patientennahe Arbeitspraxis» zu lancieren. In Kooperation mit der Berner Fachhochschule soll 2019 die erste Ausschreibung gestartet werden.

Im Bereich Daten und Demographie stand das Jahr 2018 neben der jährlich publizierten FMH-Ärztestatistik wiederum voll und ganz im Zeichen der MAS-Erhebung des BFS zu den «Strukturdaten Arztpraxen und ambulante Zentren MAS». Im April 2018 wurden die ersten Ergebnisse der MAS-2015-Erhebung durch das BFS publiziert. Die MAS-Daten erlauben eine faktenbasierte und lösungsorientierte Diskussion über die Einkommen der Ärztinnen und Ärzte. Diese Ergebnisse sind mit den ärzteeigenen Daten aus der RoKo vergleichbar, was im Oktober 2018 transparent publiziert worden ist. Auch im Rahmen der MAS-2017-Erhebung setzt sich die Abteilung weiterhin für die Anliegen unserer Mitglieder und unserer Ärzteorganisationen ein.

ReMed, das Unterstützungsnetzwerk für Ärztinnen und Ärzte, erlebte ein erfolgreiches Jahr. Die Dienstleistungen von ReMed wurden intensiv genutzt und das Programm weiterentwickelt. In einem spannenden und animierten Film wird ReMed erklärt.

7.03 Neue Tarifstrukturen aktiv mitgestalten

Beatrix Meyer

Leiterin Abteilung Stationäre Versorgung und Tarife

Dieses Jahr hat die Abteilung Stationäre Versorgung und Tarife insbesondere in der Rehabilitation einen grossen Meilenstein erreicht. Zusammen mit den betroffenen Fachgesellschaften definierte sie die Basis- und Zusatzleistungen der Rehabilitation und stellte ihre umfangreichen Arbeiten bei den Partnern der SwissDRG AG zur Diskussion. Ein Kompromiss konnte dazu erzielt werden und ist nun in der Prozedurenklassifikation CHOP 2019 abgebildet und damit schweizweit gültig. Diese Arbeiten bilden die zentrale Grundlage für die neu zu entwickelnde Tarifstruktur ST Reha, deren Einführung für 2022 vorgesehen ist.

Aber auch in der Akutsomatik sind Erfolge zu verzeichnen. Dank der Initiative unserer Experten und der partnerschaftlichen Kooperation lassen sich unter anderem neue klinische Entwicklungen im Tarifsystem SwissDRG abbilden. In der Psychiatrie konnten erste Erfahrungen mit dem neu eingeführten Tarifsystem TARPSY gesammelt werden. Unsere Abteilung engagiert sich auch hier zusammen mit den Fachgesellschaften für eine stetig verbesserte Abbildung der Leistungen im Tarifsystem. Sie analysierte zudem die jeweils neuen stationären Tarifversionen und bezog auch Stellung zu einer Machbarkeitsstudie der SwissDRG AG für eine allfällige Entwicklung von ambulanten Pauschalen basierend auf dem SwissDRG-System.

Die Anliegen der Ärzteschaft hat die FMH ausserdem bei den Umsetzungsfragen der Liste «ambulant vor stationär» des BAG vertreten. Hier unterbreitete die Abteilung beispielsweise Vorschläge, damit die Ausnahmekriterien künftig einfacher erfasst werden können. Denn erste Erfahrungen mit von einigen Kantonen eingeführten kantonalen Listen «ambulant vor stationär» konnten bereits gesammelt werden. Gemäss einer repräsentativen Befragung im Auftrag unserer Abteilung ist die Mehrheit der betroffenen akutsomatisch tätigen Spitalärztinnen und Spitalärzte der Ansicht, dass sich der administrative Aufwand durch die kantonalen Listen «ambulant vor stationär» stark oder eher erhöht hat. Eine weitere Beobachtung ist hier entsprechend vorgesehen.

7.04 Tarifpartnerschaft bringt sachgerechte Lösungen

Patrick Müller

Leiter Abteilung Ambulante Versorgung und Tarife

Die Revision des ambulanten ärztlichen Tarifs TARMED hat unsere Abteilung im Jahr 2018 erneut ressourcentechnisch am meisten herausgefordert. Dank dem grossen und unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten konnten die Arbeiten im FMH-internen Projekt TARCO im Mai 2018 mit der einstimmigen Zustimmung der Delegiertenversammlung und Ärztekammer erfolgreich beendet werden. Nach viel Geschick und grossem Engagement verabschiedete nach langen, intensiven und teils schwierigen Verhandlungen der Verwaltungsrat der ats-tms AG Mitte September 2018, erstmals wieder seit 15 Jahren, eine revidierte, sachgerechte und betriebswirtschaftliche ambulante Leistungsstruktur inkl. Taxpunkten. Damit konnte der bisher wichtigste Meilenstein in den laufenden Verhandlungen mit den Tarifpartnern curafutura, H+ und MTK erreicht werden. Mit der überwältigenden Zustimmung der Delegiertenversammlung und Ärztekammer zu dieser verhandelten Leistungsstruktur konnten im Spätherbst die Verhandlungen zu den Abrechnungsregeln starten. Unter Einbezug der Fachgesellschaften werden an über 30 Workshops die Kumulationsregeln und Limitationen kapitelweise verhandelt und festgelegt.

Die FMH konnte sich im Sommer 2018 mit den Krankenversicherungsverbänden santésuisse und curafutura auf eine neue statistische Screening-Methode im Rahmen der Wirtschaftlichkeitskontrolle gemäss Art. 56 Abs. 6 KVG einigen. Dabei konnte die Varianzanalyse (Regressionsanalyse) als Grundlage für die statistische Screening-Methode im Rahmen der Wirtschaftlichkeitskontrolle weiter verfeinert werden. Ziel dieser verfeinerten Methode ist es, die Anzahl zu Unrecht detektierter Ärztinnen und Ärzte deutlich zu reduzieren.

Das BAG verfolgt das Projekt transAL weiter bis 2020. In diesem Jahr kam es unter anderem bei den Analysen im Kapitel 5, die das Praxislabor betreffen, zu ersten Anpassungen in der Nomenklatur. Die FMH hat Einsitz in der Begleitgruppe. Der Vorstand der QUALAB hat aufgrund eines Rechtsgutachtens die Reorganisation der QUALAB beschlossen. Die Arbeiten dazu werden im Jahr 2019 weitergeführt.

7.06 Digitaler Umbruch

Dr. Reinhold Sojer

Leiter Abteilung Digitalisierung / eHealth

Der digitale Umbruch für das Jahr 2018 hat sich mit der Abschaltung von analogen und ISDN-Anschlüssen angebahnt – mit dem drohenden Aus für den Fax. Technische Ausfälle der digitalen Telefonie in der ersten Jahreshälfte, bei denen Arztpraxen betroffen waren, hat uns die Vulnerabilität des digitalen Umbruchs vor Augen geführt. Neben der technischen Vulnerabilität hat die in Kraft gesetzte europäische Datenschutzgrundverordnung die Problematik des Datenschutzes im Gesundheitswesen in den Vordergrund gerückt. Die Abteilung hat für Ärztinnen und Ärzte in diesen Bereichen praktische Empfehlungen und Vorlagen erarbeitet. Durch die Verstärkung der Abteilung durch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter und eine Projektassistentin konnte die Abteilung die Arbeiten im Bereich der Praxisinformatik weiterführen und intensivieren. Hierunter zählen Empfehlungen zu Minimalanforderungen für die IT-Sicherheit in Arztpraxen, Musterverträge und AGB für die Beschaffung von Dienstleistungen aus der «Cloud» oder Empfehlungen zu Arztbewertungsplattformen.

Auch das EPD steht 2018 im Zeichen des digitalen Umbruchs oder Aufbruchs: Die gesetzliche Frist für die Teilnahme der stationären Leistungserbringer rückt näher und die technische Infrastruktur dazu ist im Aufbau begriffen. Die Abteilung hat sich weiterhin in den Gremien zum Aufbau des EPD zugunsten der Ärzteschaft engagiert und in Zusammenarbeit mit der IPAG die Arbeiten am elektronischen Überweisungsbericht für das EPD weitergeführt und verabschiedet. Damit wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht.

Die in Zusammenarbeit mit KPMG im Jahr 2018 durchgeführte Studie zur Nutzung von digitalen Gesundheitsangeboten zeigt, dass Ärztinnen und Ärzte ihre Gesundheitseinrichtung erst dann digitalisieren wollen, wenn der Mehrnutzen für die Patientinnen und Patienten aus ihrer Sicht zunimmt. Die Abteilung hat aus diesem Grund ihre Arbeiten im Bereich Telemedizin verstärkt und eine Landkarte erarbeitet, welche die Erfolgsfaktoren, aber auch den wünschenswerten Zustand aus Sicht der Ärzteschaft betreffend die Digitalisierung im Gesundheitswesen aufzeigt.

Die FMH AG eHealth stand dem Departement und der Abteilung auch 2018 als Ratgeber zur Seite. Ihrem wichtigen Engagement sei an dieser Stelle ein Dank ausgesprochen.

7.05 Public Health – konzertierte Koordination

Barbara Weil

Leiterin Abteilung Public Health

Erfolgreiche Prävention kommt jedem Einzelnen, letztendlich aber auch der Gesamtgesellschaft zugute. Soll Prävention erfolgreich sein, ist sorgfältige Planung, Koordination und gemeinsames Vorgehen von Interventionen auf mehreren Ebenen für definierte Zielgruppen notwendig. Verschiedene Akteure müssen langfristig gemeinsam an einem Strang ziehen.

Die Abteilung Public Health hat sich auch im 2018 in enger Zusammenarbeit mit Fachgesellschaften, medizinischen Dachverbänden, dem BAG und weiteren Organisationen aktiv bei mehreren Gemeinschaftsprojekten beteiligt. Unter anderem am nationalen Grippeimpftag – mit dem Ziel, einerseits Informationen und Unterlagen für die Ärzteschaft zur Verfügung zu stellen, und andererseits die Bevölkerung zur Thematik zu sensibilisieren, um langfristig die Durchimpfungsrate zu erhöhen. In diesen Themenkreis gehört auch die stetige Mitwirkung bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der nationalen Strategien NOSO, Impfen und der Antibiotika. Hinzu kamen verschiedene weitere Projekte wie unter anderem die Sensibilisierungskampagne «Medikamente und Fahren», die Empfehlungen für Fachpersonen zur Suizidprävention an den Schnittstellen eines Psychiatrieaufenthalts und das Engagement bei der Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung».

Ärztinnen und Ärzte haben in hohem Masse das Vertrauen der Bevölkerung; sie verfügen daher über gute Möglichkeiten, angepasst an die Patientenbedürfnisse aktiv zu werden (window of opportunity). Die «Taskforce Prävention in der Praxis» konzentrierte sich 2018 darauf, das Projekt «P-E-P» (Prävention mit Evidenz in der Praxis) weiterzuentwickeln. Damit sollen die bestehenden ärztlichen Präventionsprogramme unter einem Dach koordiniert und so der nutzerfreundliche und agile Zugang sichergestellt werden. Schnittmengen sind gemeinsame Bildungsinitiative, Kommunikation und Koordinationsleistungen. Damit erfolgt eine Stärkung und nachhaltige Qualitätsverbesserung der Prävention in der Grundversorgung.

Die Kommission Public Health der FMH setzte ihre Tätigkeit als beratende Kommission des ZV fort – der rege besuchte Präventionsdelegiertentag vertieft den regelmässigen Informationsaustausch zu aktuellen Themen und Arbeiten auf nationaler Ebene und nimmt Anliegen der Basisorganisationen auf.

Die Thematik Ärztegesundheit ist und bleibt ein wichtiges Anliegen. Am Symposium «Gesunde Ärzte: vom Studium bis zur Pensionierung» wurden aktuelle Problematiken wie zum Beispiel Digitalisierung, Work-Life-Balance, Berufseinstieg bzw. Laufbahnplanung diskutiert wie auch Lösungsansätze und neue Projekte vorgestellt.

7.07 Der Rechtsdienst – juristisches Backup der FMH

Dr. iur. Ursina Pally Hofmann

Leiterin Abteilung Rechtsdienst

Nach 28 Jahren hat mein Vorgänger Hanspeter Kuhn die FMH im Frühjahr 2018 verlassen und sich selbständig gemacht. Für die langjährige Treue und die hervorragende Arbeit als Rechtskonsulent der FMH sowie stellvertretenden Generalsekretär möchte ich Hanspeter Kuhn meinen herzlichen Dank aussprechen. Auch meiner Stellvertreterin Gabriela Lang, welche in der Folge bis zu meinem Eintritt in die FMH die Abteilung ad interim geführt hat, möchte ich für den ausserordentlichen Einsatz danken.

Anfang 2018 haben wir entschieden, den Rechtsdienst personell zu verstärken. Diese personellen Veränderungen im Rechtsdienst zeigen bereits ihre Wirkung. Mit der seit Juni 2018 exklusiven Bearbeitung von Rechtsauskünften – insgesamt etwa 1400 – durch zwei Teilzeitmitarbeitende konnten die Wartezeiten für die Mitglieder kontinuierlich reduziert werden, was zur allgemeinen Zufriedenheit beigetragen hat. Der Zeitfaktor spielt neben der Qualität bei diesem Service eine wichtige Rolle, weil seitens der Anfragenden regelmässig eine Frist ansteht.

Weiter führte diese Massnahme zur Entlastung der übrigen Anwältinnen und Anwälte, welche sich unter anderem auf die notwendige Revision des Rechtsleitfadens, die Beurteilung von Rechtshilfegesuchen sowie die Begleitung von Verfahren konzentrieren konnten. Auch die zunehmende Zahl von für die FMH relevanten Vernehmlassungen – rund 20 im Berichtsjahr – verlangte uns einiges an Denk- und Koordinationsarbeit ab.

Die Anwältinnen und Anwälte des Rechtsdienstes haben zudem die Organe und angeschlossenen Ärztegesellschaften verlässlich beraten, arbeiteten in verschiedenen Arbeitsgruppen mit, hielten Vorträge zu unterschiedlichen rechtlichen Themen und verfassten juristische Fachartikel.

Die Geschäftsberichte der in der Organisation des Rechtsdienstes integrierten Gutachterstelle, der Einsprachekommission SIWF und des juristischen Sekretariats der Standeskommission werden separat aufgeführt.

7.08 Die Anliegen der Ärzteschaft brauchen mehr denn je eine starke Stimme

Charlotte Schweizer

Leiterin Abteilung Kommunikation

Das Jahr 2018 war geprägt von diversen Herausforderungen für die Ärzteschaft: Viele politische Geschäfte im Gesundheitswesen bestimmten auch die Kommunikation und insbesondere die Medienlandschaft. Politische Herausforderungen, der zunehmende Druck auf die Kosten und Angriffe auf das Ansehen der Schweizer Ärztinnen und Ärzte bedingen eine erhöhte externe Kommunikation. Aber auch intern schuf die angespannte Situation einen erhöhten Kommunikations- und Abstimmungsbedarf, um die Positionen und Aktivitäten der FMH zu erklären und verständlich zu machen.

2018 begann für die Kommunikationsabteilung bereits sehr turbulent mit Aussagen von Bundespräsident Alain Berset über Ärzteeinkommen in Millionenhöhe. Das Thema Ärzteeinkommen und Kosten im Gesundheitswesen sollten übers ganze Jahr zentrale Themen der Medienarbeit bleiben. Weitere wichtige Themen waren die Digitalisierung und das elektronische Patientendossier sowie auch die Ärztedichte mit Fragen zu Überversorgung oder Ärztemangel. Auch die Zulassungssteuerung von Ärztinnen und Ärzten, die Feminisierung in der Medizin und die Teilzeitarbeit waren wichtige Themen, die viele Medienanfragen generierten. Diese erreichten im Herbst eine absolute Spitze mit der Thematik der assistierten Suizidbeihilfe, welche im Zusammenhang mit den neuen SAMW-Richtlinien zu Sterben und Tod auf ein riesiges öffentliches Interesse stiess. Zudem nahmen die Mitglieder des Zentralvorstands diverse Interviews wahr und partizipierten an Fernsehsendungen und Podien. Nicht zuletzt bildete die Tarifrevision ein zentrales Thema in der Kommunikation. Gemeinsam mit den Tarifpartnern der ats-tms AG konnte die FMH in einer Medienkonferenz im November einen wichtigen Meilenstein der Tarifrevision verkünden, der auf grosses Medienecho stiess. ​​​​​​

In der derzeitigen anspruchsvollen Situation ist es wichtiger denn je, einerseits seine Stimme hörbar zu machen, andererseits aber bedacht und faktenbasiert zu kommunizieren. Effekthascherei trägt hier keine langfristigen Früchte und schafft schnell Feinde. Die Abteilung wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, die Interessen und Anliegen der Ärzteschaft sicht- und hörbar zu machen – seit 2018 übrigens auch auf Twitter: @doctorfmh

Eins ist sicher: Auch 2019 wird es spannend bleiben.

7.09 Die Abteilung ICT verbucht ein bewegtes Jahr 2018

Dominik Kreuter

Leiter Abteilung ICT

In personeller Hinsicht wurden Schlüsselstellen neu besetzt. Die Leitung der Abteilung wurde im Juli neu besetzt und kurze Zeit später im Oktober die Stelle des technischen System-Administrators. Für ihren langjährigen Einsatz für die FMH danke ich meinem Vorgänger Jürg Jau und Simon Ryter ganz herzlich.

Durch interne Reviews, wie zum Beispiel IKS und die ANICT-Business-Analyse, wurde ein Handlungsbedarf auch in der ICT ausgewiesen, und wir begannen damit, diesen sukzessive umzusetzen. Bis Ende 2018 wurden schon einige Meilensteine erreicht, ausstehende Arbeiten sind entsprechend für das Jahr 2019 geplant.

Der Entwurf zur neuen ICT-Strategie bildet eine Auslegeordnung für die nächsten Jahre und versucht die ICT entsprechend zu positionieren. Die Fahne weht, hin zu einem interdisziplinären und konkurrenzfähigen Dienstleister, welcher zukunftsorientiert, aber auch wirtschaftlich optimiert die Bedürfnisse der FMH unterstützt und ein breites und fundiertes Know-how den Anwendern zur Seite stellt. Dies auch in interdisziplinären Projekten, welche die FMH in der Zukunft umsetzen wird. SLA sollen in der Zukunft einen Überblick über alle Leistungen der ICT geben.

Die Integration eines Ticketing-Supportsystems steht in den Startlöchern. Dieses wird zunächst für interne Änderungsanträge / Changes genutzt, aber mittelfristig allen Anwenderinnen und Anwendern der FMH zur Verfügung gestellt. Somit lassen sich später durch die Ticketanzahl und Anforderungen der Abteilungen mögliche Optimierungen ausweisen. Ein neues proaktives Monitoring überwacht die Kernsysteme / Komponenten der FMH und dient zusätzlich zur Optimierung einzelner Services. Damit diese zum Beispiel performant genutzt werden können und um Ausfallzeiten gering zu halten.

Der Unterhalt der Applikation Abacus inkl. Benutzermanagement ist neu bei der ICT. Entsprechend den IKS-Vorgaben wurde das komplette Benutzermanagement bereinigt und IKS-konform modelliert.

Neu wurden die Grundsteine für einen Kommunikationsbus (Middleware) aufgebaut. Ziel ist es hier, alle internen und externen Schnittstellen (z.B. Basisgesellschaften) konsolidiert zu betreiben, damit alle Transaktionen auch datenschutzkonform und nachvollziehbar sind.

7.10 Im Dienst unserer Mitglieder

Claudia Blackburn

Leiterin Dienststelle Dienstleistungen und Mitgliedschaft

Die zunehmende Mobilität der in der Schweiz tätigen Ärztinnen und Ärzte und die damit verbundene stetig wachsende Anzahl an Mutationen hat die Dienststelle «Dienstleistungen und Mitgliedschaft» 2018 vor grosse Herausforderungen gestellt. Die DLM durfte 2018 1329 Neumitglieder aufnehmen und die Daten von insgesamt 42ʼ407 Mitgliedern verwalten. Der Datenschutz wurde auch bei der DLM zum zentralen Thema: Prozesse mussten optimiert und zum Teil automatisiert werden. Den Anliegen der Mitglieder sowie der Zusammenarbeit mit den Basisorganisationen wurde in diesem Jahr besonders grosse Aufmerksamkeit geschenkt.

2018 war für die DLM ein Jahr der Konsolidierung, die künftig weitere Angebote und Dienstleistungen der FMH ermöglichen soll.

Dank der Koordination der DLM war die FMH auch 2018 zusammen mit der FMH Services Genossenschaft, dem Schweizer Ärzteverlag EMH und HIN an diversen Ärztekongressen und Messen vertreten. Diese Präsenz erlaubt es der FMH nicht nur, den persönlichen Kontakt mit den anwesenden Ärztinnen und Ärzten zu pflegen, sondern auch im direkten Gespräch auf Anliegen und Bedürfnisse der Ärzteschaft einzugehen.

2018 konnte die FMH zudem erstmals den SVA bei seiner Teilnahme an den Schweizer Berufsmeisterschaften SwissSkills 2018 unterstützen. Am aussergewöhnlich gut besuchten und interaktiv gestalteten Demo-Stand konnten sich die Besucherinnen und Besucher dank den anwesenden Medizinischen Praxis-Fachpersonen und Ärztinnen und Ärzten ein gutes Bild vom Praxisalltag machen. Der beachtliche Besuchererfolg zeigt, dass es dem Team eindrücklich gelungen ist, die Attraktivität des Berufs der Medizinischen Praxis-Fachperson aufzuzeigen.